Wie an den sexuellen Missbrauch in Kirche und Gesellschaft erinnern? Ideen - Konzepte - Methoden. FACHTAGUNG
Sexuelle Gewalt lässt schwer traumatisierte Menschen zurück, zerstört Biographien nachhaltig. Für Organisationen, Institutionen und Gemeinschaften, in deren Räumen Missbrauch möglich und sogar begünstigt wurde, bedeutet dessen Bekanntwerden oft einen fundamentalen Bruch im eigenen Selbstbild. Nichts ist mehr wie vorher, stattdessen stehen nun Personen, Strukturen und das eigene Selbstverständnis auf dem Prüfstand. Eine effektive Präventionsarbeit bedarf deshalb zusätzlich einer Kultur des Erinnerns, die verdeutlicht, dass das Geschehene nach wie vor Realität ist. Wie kann dies funktionieren, wenn der Aufarbeitungsprozess noch in vollem Gange ist und vielerorts oft noch gar nicht begonnen hat? Eigenen sich dazu neben Zeitzeug:innenberichten, in denen Betroffene ihre Erfahrungen sexualisierter Gewalt erzählen, auch (Gedenk-)Orte oder Rituale? Inwiefern kann eine solche Erinnerungskultur institutionalisiert und "professionalisiert" werden? Welche Formen des Erinnerns gelten als angemessen? Was können Kirche und Gesellschaft beispielsweise von Gedenkstätten lernen, denen die Aufgabe zukommt, an menschliche und systemische Abgründe zu erinnern?
Bildnachweis: Simon Wiggen / Bistum Essen
Status:
Tagungsnummer: A24130
Beginn: Mi., 26.06.2024, 12:30 Uhr
Ende: Do., 27.06.2024, 13:30 Uhr
Tagungsbeitrag: 99,00 € (inkl. MwSt.)