Unternehmenskultur christlicher Krankenhäuser

Wir knüpfen an der gewachsenen Kultur der Häuser an und identifizieren gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern Arbeitsfelder vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen. Durch die systematische Verschränkung maßgeschneiderter Fortbildungen mit individuellen Maßnahmen zur Organisationsentwicklung gewährleisten wir eine nachhaltige Prozessbegleitung.
Kooperationen

Das Katholische Klinikum Bochum ist seit 2013 Kooperationspartner des EPiG. Derzeit unterstützt das EPiG das KKB im Onboarding-Prozess von Medizinstudent*innen im Praktischen Jahr, begleitet das Ethikkomitee bei der Fortbildung der Ethikbeauftragten und veranstaltet einen mehrmoduligen Lehrgang für Oberärzt*innen zum Themenfeld „Management und Ethik“. Auch im Bereich der wissenschaftlichen Erforschung der christlichen Unternehmenskultur kooperieren EPiG und KKB.
Die Contilia Gruppe ist seit Februar 2017 Kooperationspartner des EPiG. Vor dem Hintergrund der christlichen Tradition des Unternehmens und der jüngeren Fusionsgeschichte fanden im Herbst 2017 Workshops zur Frage der christlichen Identität der Contilia statt. Darauf aufbauend begleitet das EPiG die Contilia bei der Weiterentwicklung und Implementierung des Führungsleitbilds, bei der Schulung von Führungskräften sowie in den Themenbereichen Ethik und Prävention.
Das Katholische Klinikum Essen ist seit 2017 Kooperationspartner des EPiG. Nach der Fusion von Contilia und KKE wird die Zusammenarbeit unter neuem Vorzeichen fortgesetzt. Im Fokus der Kooperation stand ein standortübergreifendes Projekt zur interprofessionellen Kommunikation und teamorientierten Zusammenarbeit. Darüber hinaus hat das EPiG Moderatoren für ethische Fallbesprechungen ausgebildet und Präventionsschulungen angeboten.
Das Katholische Klinikum Oberhausen war von 2013-2019 Kooperationspartner des EPiG. Im Zentrum der Zusammenarbeit standen die Themen Kommunikation und Salutogenese. Im Bereich der Organisationsentwicklung wurde ein Projekt zur Implementierung des SBAR-Modells zur Optimierung strukturierter Kommunikation durchgeführt. Das EPiG begleitete das 2014 gegründete Ethikkomitee nicht nur durch Qualifizierungsangebote und als beratender Gast, sondern auch in der Ausbildung von Moderatoren. Das EPiG hat zudem beratend bei Maßnahmen der Leitbildentwicklung und -umsetzung mitgewirkt sowie das Onboarding neuer Mitarbeiter mitgestaltet.
Von 2013-2016 kooperierten die Katholischen Kliniken Emscher-Lippe mit dem EPiG. Alle Führungskräfte nahmen verpflichtend an einem zweimoduligen Lehrgang zur wertorientierten Führungskultur teil. Parallel wurden Seminare im Bereich der Patienten- und Teamkommunikation sowie der Trauer- und Sterbekultur angeboten. Das EPiG begleitete den Aufbau des Ethikkomitees, führte Schulungen zur Moderation ethischer Fallbesprechungen durch und bot Unterstützung bei der unternehmensweiten Implementierung ethischer Fallbesprechungen.
Wissenschaftliche Projekte


Studierende der Hochschule für Gesundheit führten unter Federführung des EPiG auf zwei Stationen des Katholischen Klinikums Bochum im Dezember 2018 eine krankenhausethnographische Studie zur „Werteorientierung und Diversitätskompetenz im Arbeitsalltag – Ärzte und Pflegekräfte im Kontext von Ökonomisierungsprozessen im Krankenhaus“ durch. Die explorative Studie soll mit dem Fokus auf das Zusammenspiel von inneren Leitbildern und Zeitkonzepten fortgesetzt werden.

Krankenhauskapellen oder Räume der Stille sind spirituelle Orte, die von Patient*innen und Besucher*innen unterschiedlich wahrgenommen, interpretiert und genutzt werden. Das EPiG analysiert die Fürbittenbücher, die in den letzten zehn Jahren im St. Elisabeth-Hospital sowie im St. Josef-Hospital in Bochum auslagen. Die Forschung erlaubt Rückschlüsse auf die Nutzung sakraler Räume sowie auf die (spirituellen) Bewältigungsstrategien im Umgang mit Leid und Krankheit.

Einrichtungen des Gesundheitswesens stehen vor einer Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen: Fachkräftemangel, Kostenexplosion, Ressourcenknappheit, medizinisch-technischer Fortschritt – um nur einige Schlagworte zu nennen. Vor dem Hintergrund dieser aktuellen Situation stehen konfessionelle Krankenhäuser vor der Frage, welche Bedeutung ein christliches Profil (noch) hat und zukünftig haben kann. In Zusammenarbeit mit Prof. Heimbach-Steins (Institut für Christliche Sozialwissenschaften) wurde dieser Frage in einer Fokusgruppenanalyse nachgegangen. Die Ergebnisse sind in dem Buch „Katholische Krankenhäuser – Herausgeforderte Identität“ (2017) publiziert.